Wie berät man eigentlich 40 Berater:innen? Klar, schonmal nicht alleine…oder etwa doch?

Sonja Stier hat sich auf eine herausfordernde Reise begeben und berichtet uns an dieser Stelle von ihrer Erfahrung:

Eine Organisation die unter anderem kleinere Teams in sowohl bestehenden als auch in aufkommenden Transformationsprozessen begleitet, hatte bei uns für ihre Jahresfortbildung der 40 Berater:innen angefragt. Bereits im letzten Jahr hatten wir diese gemeinsam mit dem Geschäftsführer gestaltet und ausgerichtet. Dabei spielten das Vermitteln eines Agilen Grundverständnis eine Rolle, um Systemen in Veränderungssituationen Handlungsräume zu eröffnen. Agile Experimente schienen beispielsweise ein hilfreicher Ansatz zu sein, um aus dem Reagieren ins Agieren zu kommen und die Zwischenergebnisse/ Teilergebnisse regelmäßig zu reflektieren. Das war im Sommer 2021.

In diesem Jahr war eines der Ziele das agile Mindset erlebbar zu machen. Außerdem sollten die in 2021 Abwesenden ins agile Boot geholt werden und Teilnehmer:innen vom letzten Jahr neue Impulse und Methoden erhalten. Das Ganze leichtfüßig und mit Zeit für Austausch und möglichst alltagsnah… Und wie gehen agil und systemisch eigentlich zusammen?

Mein Kollege, Torsten Voller, und ich stürzten uns begeistert in die Vorbereitung. Wir hatten viele Ideen und nach einem weiteren Gespräch mit dem Kunden stand unser Plan. Wir waren bereit.

Dann lief allerdings so einiges schief: nicht nur der Versand der Materialien blieb auf der Strecke, ich selber auch beinahe aufgrund eines handfesten "BahnChaos" an einem sommerlichen Sonntag UND mein Kollege blieb leider aufgrund einer Corona-Erkrankung gezwungenermaßen zu Hause im Bett.

Der Kollege ist wieder munter und voll genesen und ich habe die Feuertaufe vor 40 Berater:innen allein erfolgreich bestanden. Vielleicht kennen Sie das? Vor der eigenen Berufsprofession zu stehen und als Expertin für die Inhalte anerkannt zu werden, kann eine besondere Herausforderung sein.

Was hat mir dabei geholfen?

  1. Ich war kontinuierlich mit dem Auftraggeber, dem Geschäftsführer der Organisation, in gutem Kontakt. Dieser hat selbst an der Veranstaltung teilgenommen, was hier wirklich hilfreich war.
  2. Der Wechsel von Interaktion und Reflexion auf der Meta-Ebene am ersten Tag hat den anderen Expert:innen Raum geöffnet und wir konnten in eine konstruktive Diskussion kommen.
  3. Ich bin dem Motto gefolgt: „Ein Plan ist super, um dann zu reflektieren und davon abweichen zu können.“
  4. Am zweiten Tag habe ich mir einen Zeitwächter aus der Gruppe gesucht, der dabei unterstützte die 40 Leute durch das straighte Timboxing zu manövrieren.
  5. Die Consensa Methode: kurzer Input, Anwendung am eigenen Alltagsbeispiel, Reflexion im Be-Merkenswerten habe ich um eine Verknüpfung mit den 12 agilen Prinzipien erweitert.

Nicht nur das Feedback am Ende der Veranstaltung fiel ausgesprochen positiv aus. Auch das Evaluationsgespräch nach 6 Wochen mit dem Geschäftsführer zeigte: Die Veranstaltung war ein voller Erfolg. Das erfüllt mich bis heute.

Vielleicht gibt dies dem Einen oder Anderen einen Impuls bei zukünftigen Herausforderungen.


Ich würde mich auch freuen mit Ihnen während unseres Forums, welches ich am 4. November 2022 gemeinsam mit Marcus Grasemann moderieren werde, ins Gespräch zu kommen.

Oder wir treffen uns auf einen Austausch bei LinkedIn oder Xing. Ich würde mich freuen.


Herzlich, Sonja Stier

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